BVLH zur BTW 2017

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Verantwortung für nachhaltige Lebensmittelsortimente

Der Lebensmittelhandel ist sich seiner besonderen Verantwortung als Schnittstelle zwischen der Lebensmittelkette und den Verbrauchern bewusst. Besonders bei ihren Eigenmarken engagieren sich die Unternehmen seit Jahren für mehr Nachhaltigkeit in zunehmend komplexeren Lieferketten. Beispiele dafür reichen vom Ausbau ökologisch und regional erzeugter Lebensmittel über das Engagement in Tierwohl-Initiativen und für nachhaltigere Eiweißfuttermittel bis hin zu bestandserhaltender Fischerei und umweltfreundlicher Aquakultur.

Neben den ökologischen Herausforderungen treten insbesondere soziale Aspekte in den Vordergrund. Im Fokus stehen neben der Kakaoproduktion auch die Gewinnung von Palmöl sowie der Anbau von Kaffee, Tee oder Haselnüssen. Die Nachhaltigkeit in der Lieferkette dieser Produktbereiche zu erhöhen, erfordert jeweils eigene Ansätze.

Für seine Eigenmarken nutzt der Lebensmittelhandel häufig Standards von international anerkannten Organisationen wie Fairtade, UTZ Certified oder Rainforest Alliance. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es unter anderem, das Engagement für mehr Nachhaltigkeit in den Lieferketten gegenüber dem Konsumenten sichtbar zu machen.

Bei den Eigenmarken des Handels kommt Siegeln und Labeln eine besondere Bedeutung zu. Sie sind ein wichtiges Medium, um Qualitäts- und Nachhaltigkeitsaspekte kenntlich zu machen: auf dem Produkt, am Point of Sale und in der Kommunikation. Sie erleichtern dem Verbraucher die Orientierung, liefern Bewertungsansätze und treiben Nachhaltigkeit in den Sortimenten sichtbar voran. Nicht zuletzt tragen sie auch zum Kunden- und Umsatzwachstum bei.

Die Lebensmittelhandelsunternehmen sind heute in zahlreichen Multistakeholder-Initiativen aktiv, die die Steigerung der Nachhaltigkeit in den verschiedenen Lebensmittellieferketten vorantreiben. Neben dem Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel sei hier vor allem das Forum Nachhaltiger Kakao genannt, in dem auch der BVLH seit Anfang an mitwirkt.

Der Kakao in den Eigenmarken des Handels stammt heute zu rund 90 Prozent aus zertifiziertem Anbau. Vor dem Hintergrund der komplexen Herausforderungen im Hauptanbauland, der Côte d’Ivoire, ist diese Quote ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Kakaoanbau.

Mit dem Projekt PRO PLANTEURS beispielsweise verfolgt das Kakaoforum das Ziel, die Lebensumstände der Kakaobauern und ihrer Familien in der Côte d’Ivoire zu verbessern. Die Auszeichnung „Leuchtturmprojekt 2016“ der Bundesregierung ist für die weitere Arbeit des Forums Nachhaltiger Kakao daher ein großer Ansporn.


„Der Handel ist wichtiger Träger zahlreicher Nachhaltigkeitsinitiativen.“



Unsere Forderungen an die Politik

  • Das Forum Nachhaltiger Kakao braucht auch weiterhin politische Unterstützung, um den engen Kontakt zu den Regierungen in den Anbauländern zu sichern und auszubauen. Daher müssen Bundesregierung und Bundestag auch über 2018 hinaus ihren Beitrag zur weiteren Entwicklung der Arbeit des Forums Nachhaltiger Kakao leisten. Dafür ist es wichtig, dass auch die neue Bundesregierung Mittel der Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stellt, mit denen die Finanzierung der Initiative durch Industrie und Handel flankiert wird.
  • Mit dem Blick auf nachhaltigere Fischerei und Aquakultur organisiert das Bundesernährungsministerium (BMEL) seit Jahren Runde Tische, die der Wirtschaft helfen, Initiativen voranzutreiben. Jüngst wurden Sozialanforderungen in der Lieferkette als neuer Schwerpunkt fokussiert. Auch die künftige Bundesregierung sollte derartiges Engagement weiter flankieren und unterstützen.